Maria Bildhausen / 05.09.204 - Beim Gedenkgottesdienst für die Verstorbene Schwester Gunda Gruber in der Klosterkirche von Maria Bildhausen wurden viele Erinnerungen wach. Martin Riß, Geistlicher Direktor des Dominikus Ringeisenwerks, feierte gemeinsam mit Pater Gottfried Scheer, dem langjährigen Seelsorger von Maria Bildhausen, den Gottesdienst. Vor dem Altar stand ein Bild der Verstorbenen, daneben die Osterkerze als Zeichen der Auferstehung. Die überaus große Anzahl der Gläubigen zeigte die Beliebtheit von Schwester Gunda, die von 1978 bis 1999 als Konvent Oberin und Filialleiterin in Maria Bildhausen viele Spuren hinterlassen hat.
Darauf verwies Martin Riß in seiner Ansprache. Er sprach diejenigen an, die noch Schwester Gunda erlebten. Es seien für sie Begegnungen gewesen, auf die jeder sicher dankbar zurückschauen könne. Jederzeit sei die Oberin Ansprechpartnerin gewesen, habe zugehört und Bitten und Anliegen erfüllt. Immer habe sie von den „uns anvertrauten Menschen“ gesprochen, für die man Verantwortung habe. Auch ihm selbst habe sie das einmal gesagt, erinnerte sich Martin Riß. „Sie hat diese hilfsbedürftigen Menschen immer in den Mittelpunkt gestellt und versucht ihnen das zu geben, was sie brauchen, damit es ihnen gut geht.“ Wichtig sei ihr auch das gute Miteinander gewesen.
Der Prediger erinnerte an eine Begegnung mit Schwester Gunda, als sie ihm Fotos zeigte wie Maria Bildhausen 1978 ausgesehen hatte. „Man kann es sich heute kaum mehr vorstellen, wie verfallen unter anderem die Mauer oder auch das Konvent Gebäude war.“ Martin Riß verglich dieses Bild mit der zerstörten Frauenkirche von Dresden, die wieder aufgebaut wurde. „Aufbauen“, das sei die Aufgabe gewesen, der sich Schwester Gunda 1978 stellte. Dabei ging es ihr nicht nur um die desolaten Gebäude, sondern um die Pflege der behinderten Menschen. Mit dem Aufbau von Gebäuden habe sie immer auch das „aufbauen der betreuten Menschen gesehen.“ Die anvertrauten Bewohner von Maria Bildhausen sollten eine Heimat haben.
„Gebäude aufbauen, Menschen aufbauen und Maria Bildhausen in eine gute Zukunft zu führen,“ das sei die Aufgabe gewesen, der sie sich gestellt hat. Die Betreuten in Maria Bildhausen sollten eine gute Pflege ebenso erhalten, wie ein Umfeld, in dem sie sich wohl fühlten. „Dafür sind wir Schwester Gunda sehr dankbar.“ All das sollte in die Arbeit in Maria Bildhausen auch heute noch einfließen, „in dem wir aufbauen, Menschen die am Boden liegen aufrichten und für sie da sind.“ Im Friedhof von Ursberg gebe es ein Fenster, das den guten Hirten darstellt, gestaltet von dem bekannten Künstler Sieger Köder. Auch Schwester Gunda sei in ihrer Aufgabe so ein Hirte gewesen, der sich um „seine Schafe kümmerte.“ Den Dienst von Schwester Gunda sollte man deshalb mit hinein nehmen in das Alltagsleben in Maria Bildhausen.