Pfaffenhausen 17. April 2025 – Auch in der Marktgemeinde Pfaffenhausen wird die Energiewende nun Realität: Mit der Gründung der Hofwärme Pfaffenhausen GmbH entsteht ein innovatives und regional verankertes Wärmenetz, das auf 100 % erneuerbare Energien setzt. Hinter dem Projekt stehen zwei starke Partner: das Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) und die Familie Kerler vom Viehweidhof. Jetzt haben sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger über das Projekt informiert.
Eröffnet wurde die Info-Veranstaltung in der Aula der Grund- und Mittelschule Pfaffenhausen vom Ersten Bürgermeister des Marktes Pfaffenhausen, Thomas Leinauer. „Die Energiewende geht uns alle an“, sagte er mit Blick auf internationale Krisen, steigende Preise fossiler Energieträger und den fortschreitenden Klimawandel. Mit dem lokalen Projekt der Hofwärme sei es möglich, „dass wir dieses Thema selbst anpacken und beeinflussen können, um uns unabhängig zu machen von der Welt.“ Wichtig dabei sei, dass dies jemand auch unternehmerisch in die Hand nehme, so wie Alfons Kerler als Landwirt und Betreiber einer Biogasanlage in Hausen. Zusammen mit dem DRW sei in fachlicher, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht ein gutes und nachhaltiges Fundament gelegt, um die Wertschöpfung in der Region zu halten. Die Gemeinde stehe voll hinter dem Projekt und stelle in Aussicht, auch alle gemeindlichen Liegenschaften an das Nahwärmenetz anzuschließen.
Das DRW: Seit über 100 Jahren Teil von Pfaffenhausen
Michael Winter, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DRW, erklärte, warum das Gemeinschaftsprojekt für das DRW so wichtig ist: „Für uns ist das mehr als eine technische Frage“, so Winter. Das DRW sei mit seinen Wohn- und Arbeitseinrichtungen für Menschen mit Behinderung seit über 100 Jahren Teil von Pfaffenhausen. „Das ist ein vorbildliches Verhältnis der Pfaffenhauser zu den Menschen mit Behinderung in ihrer Mitte“, sagte er. Die Hofwärme sei ein Leuchtturmprojekt, um die Unabhängigkeit von fossiler Energie sowie die Versorgungssicherheit für die Einrichtungen zu verwirklichen, in denen alleine 250 Menschen dauerhaft wohnen. Zwar wäre der Start des Nahwärmenetzes ohne die Häuser des DRW nicht möglich, es zahle als Großabnehmer jedoch den gleichen Preis für die Wärmeenergie wie alle übrigen Kunden, so Winter. Dies sei ihm als Zeichen der Solidarität sehr wichtig.
Kerler: „Was lange währt…“
Alfons Kerler vom Viehweidhof und Thomas Roth, Leiter der Abteilung Energie und Technik des DRW, gingen auf die technischen Spezifikationen des Projekts ein. Roth sagte, mit dem Anschluss an das Nahwärmenetz gelinge es dem DRW-Pfaffenhausen, sofort klimaneutral zu werden. Das DRW bringe selbst viel Expertise in der Nutzung unterschiedlicher Wärmequellen (Blockheizkraftwerke und Biomasseanlagen) und mehreren Nahwärmenetzen in das Unternehmen ein. „Was lange währt, wird endlich gut“, sagte Alfons Kerler zum nahenden Start des Nahwärmenetzes. Schon mit der ersten Ausbaustufe des Netzes südlich der B16, östlich der Bahnlinie sowie im interkommunalen Gewerbepark Pfaffenhausen-Salgen könnten bereits rund 600.000 Tonnen CO₂ jährlich eingespart werden. Das entspreche ca. 200.000 Litern Diesel oder acht Tanklastwagen. Mittelfristig werde auch der Anschluss der Häuser nördlich dieser Linie ins Auge gefasst.
Die Komfortlösung beim Heizen
Einen Überblick über den Stand der Energiewende in Deutschland gab zudem Klimaschutzberater Stefan Bonaldo-Kraft vom Energie- und Umweltzentrum Kempten „eza!“. Der Sektor Heizen mache den größten Energiebedarf der Haushalte mit über 50 % aus. In Zukunft müssten gesetzlich 65 % beim Heizen aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. „Die Nahwärme ist hierfür die Komfortlösung“, so Bonaldo-Kraft. Man müsse das Haus nur einmal anschließen und profitiere von einer hohen Beständigkeit der Energiegewinnung und der Technik. Instandhaltungs- und Schornsteinfegerkosten entfielen. Zudem könnten Privathaushalte eine Bundesförderung von bis zu 70 % der Investitionskosten in Anspruch nehmen. Die von der Hofwärme vorgestellten Preise seien im Vergleich zu anderen aktuellen Nahwärmeprojekten, die eza! im gesamten Allgäu begleite, erfreulich niedrig. Zahlreiche lokale Heizungsbauer haben sich bereiterklärt, den Kunden mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. Herr Tobias Kneipp von Kneipp Haustechnik informierte bei der Info-Veranstaltung über die Möglichkeiten des Anschlusses an bestehende Heizungsanlagen.
Energie aus der Nachbarschaft
Das zukünftige Wärmenetz nutzt ausschließlich erneuerbare Quellen aus der Region:
• Eine Biogasanlage am Viehweidhof verwertet Gülle und Biomasse.
• Eine Großwärmepumpe wird mit Strom aus eigener Photovoltaik betrieben.
• Eine Hackschnitzelanlage nutzt regionales Energieholz.
So entsteht eine zuverlässige, klimafreundliche und krisensichere Wärmeversorgung – ganz ohne fossile Energieträger.
Einfacher Anschluss – moderate Kosten
Interessierte Haushalte profitieren von einem komfortablen Rundum-Service für den Anschluss an das Nahwärmenetz. Auch wirtschaftlich überzeugt das Modell: Ein garantierter Arbeitspreis von 12,95 ct/kWh (brutto) bis zum 31.12.2030 sowie faire Grundgebühren ab 49 Euro pro Monat sorgen für Planungssicherheit und machen den Einstieg in die nachhaltige Wärmeversorgung besonders attraktiv.
Die Hofwärme bietet drei maßgeschneiderte Anschlussoptionen:
- Bebautes Grundstück mit sofortiger Wärmeabnahme
- Unbebautes Grundstück mit späterem Gebäudeanschluss
- Bestandsgebäude mit geplanter späterer Wärmeabnahme
So finden sowohl Bauherren als auch Eigentümer bestehender Immobilien das passende Angebot.
Förderung leicht gemacht
Interessierte Haushalte profitieren von einer Bundesförderung von bis zu 70 % der Investitionskosten. Diese Förderung wird durch den jeweiligen Heizungsbauer beantragt, der auch gerne beratend zur Seite steht. Darüber hinaus bietet eza! eine unabhängige Beratung rund um Fördermöglichkeiten und Technik an.
Ein Projekt mit Mehrwert für die Region
Neben den ökologischen Vorteilen schafft das Projekt auch lokale Wertschöpfung: Energie und Handwerk bleiben in der Region. Gleichzeitig leisten alle Anschlussnehmer einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Zukunftssicherung ihrer Heimat.
Zeitschiene und Ausblick
Die Gründung der GmbH erfolgte Anfang 2025. Bereits im Sommer 2025 soll das Neubaugebiet erschlossen werden. Die Inbetriebnahme des Wärmenetzes ist für 2026/2027 vorgesehen – mit einer späteren Ausweitung ab 2027 auf private Haushalte.
Jetzt entscheiden und Teil der Energiewende werden!
Jetzt anschließen – später wird’s schwierig: Nur noch bis Freitag, den 09.05.2025 haben Sie die Chance, sich einen Nahwärmeanschluss zu sichern und dabei von besonders attraktiven Konditionen zu profitieren. Nutzen Sie die Synergien mit den geplanten Tiefbauarbeiten des Marktes Pfaffenhausen – denn mit Abschluss der nötigen Maßnahmen gilt voraussichtlich eine mehrjährige Aufgrabungssperre. Ein späterer Anschluss ist dann nur noch mit erheblich höherem Aufwand möglich.
Weitere Informationen und Anschlussmöglichkeiten finden Interessierte unter:
📍 Mattsieser Straße 22, 87775 Salgen
📧 info@hofwaerme.de
📞 08281 92-2265 oder 0151 / 27088306
🌐 www.hofwaerme.de
Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne!