Ursberg / 30. April 2025 – Der Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales, Eric Beißwenger, besuchte Ende April das Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) in Ursberg. Nach einem Abstecher in die Sonderausstellung „900 Jahre Klosterort Ursberg“ befasste er sich intensiv mit den ukrainischen Geflüchteten, die seit dem Frühjahr 2022 ein neues Zuhause in Mittelschwaben gefunden haben. Bereits auf dem Spielplatz vor dem Haus Dominikus, in dem die geflüchteten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen untergebracht sind, wurde Beißwenger bei strahlendem Sonnenschein herzlich willkommen geheißen. Er begrüßte sie seinerseits sogar in deren Muttersprache.
Michael Winter, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DRW, führte den Staatsminister gedanklich zurück in die dramatischen Tage der Rettungsaktion des Kinderheims aus Krywyj Rih im Süden der Ukraine. Die Kinder und Jugendlichen waren im April 2022 mit nur wenigen Begleitern vor der heranrückenden Front evakuiert worden und wurden mit Unterstützung polnischer Behörden und der polnischen Bevölkerung mittels Militärmaschinen ausgeflogen oder von der ukrainisch-polnischen Grenze mit Bussen nach Bayern gebracht. Nach ihrer Ankunft fanden sie in einem eigens hergerichteten Gebäude des DRW eine sichere Unterkunft. Diese war mit viel ehrenamtlichem Engagement und durch die Hauswerksbetriebe des DRW binnen weniger Tage instandgesetzt und ausgestattet worden.
Positive Entwicklung und Integration in Ursberg
Die Stiftungsratsvorsitzende des DRW und Generaloberin der St. Josefskongregation, Sr. Katharina Wildenauer, berichtete über die erfreuliche Entwicklung der jungen Geflüchteten. Viele von ihnen sind inzwischen in Ursberg gut integriert, besuchen die Werkstatt für behinderte Menschen oder nehmen am lokalen Fasching teil – eine neue Erfahrung für sie, da es diesen Brauch in der Ukraine nicht gibt. „Ihre Zimmer und Aufenthaltsräume im Haus Dominikus sind liebevoll gestaltet und bieten ihnen Frieden und Lebensfreude, während ihre Heimatstadt weiterhin unter den Angriffen des Krieges leidet“, sagte Sr. Katharina.
Dank an die engagierten Mitarbeitenden
Besonders bemerkenswert sei das Engagement der 87 Mitarbeitenden – davon 82 mit ukrainischer Staatsbürgerschaft – die im Haus Dominikus tätig sind, so Eric Beißwenger. Sie betreuen 78 Klienten in sechs Wohngruppen. 16 davon sind unter 18 Jahren, 14 besuchen die Dominikus-Schule des DRW vor Ort, und neun arbeiten in den Werkstätten oder absolvieren ein Praktikum. „Ursberg ist ein Ort, der so viel Wärme und Herzlichkeit ausstrahlt. Was hier für Menschen mit schwersten Behinderungen, für Menschen in ihrer größten Not geleistet wird, ist unglaublich beeindruckend – christliche Nächstenliebe im besten Sinne. Nur eines von vielen Beispielen ist die Aufnahme von 82 ukrainischen Kindern mit schweren Mehrfachbehinderungen in den Kriegswirren im Frühjahr 2022. Deshalb freut es mich auch, dass die Entbürokratisierungsanstrengungen der Staatsregierung im Pflegebereich hier angekommen sind. Durch sie konnte und kann viel mehr Menschen geholfen werden. Herzlichen Dank den vielen Pflegerinnen und Pflegern, den Geistlichen und Schwestern sowie allen, die mit ihrem Einsatz einen so wertvollen Beitrag leisten bei der Förderung von Menschen mit Behinderung nach ihren individuellen Bedürfnissen. Vergelt’s Gott!“, dankte Beißwenger. Diesen Dank erwiderte der Geistliche Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werks, Martin Riß: „Wir sind der bayerischen Staatsregierung sehr dankbar für die tatkräftige Unterstützung zum Wohlergehen der uns anvertrauten Menschen. Der Besuch von Staatsminister Beißwenger in Ursberg und sein Interesse an den Menschen hat diesen fürsorgenden Blick wiederum sehr schön zum Ausdruck gebracht.“
Erinnerung an einen besonderen Besuch
Zum Abschluss seines Besuchs erhielt Staatsminister Beißwenger ein von den Bewohnern des Hauses Dominikus selbst gemaltes Bild. Es zeigt das Wahrzeichen von Ursberg, den Kirchturm der Pfarrkirche – eine Erinnerung an diese besondere Begegnung in Ursberg. Aber auch die aktuelle Ausstellung „900 Jahre Klosterort Ursberg“ lohne sich auf jeden Fall, so Beißwenger. Immerhin sei das Klostergelände doppelt so groß wie der Vatikan und reich an Geschichte.