Ursberg / 4. Juli 2022 – Anlässlich des offiziellen Festaktes zur Stabübergabe im Amt des Vorstandsvorsitzenden und Geistlichen Direktors des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) von Monsignore Walter Merkt an Martin Riß hat der Augsburger Bischof Bertram Meier das Wirken einer der größten Einrichtungen für Menschen mit Handicap in Bayern gewürdigt. Neben den beiden Grunddimensionen Verkündigung und Liturgie übe das DRW auch die tätige Nächstenliebe, den Einsatz für diejenigen, die am Rande stehen als weitere Dimension aus. „Überall dort, wo dies geschieht, ist Kirche“, so der Bischof in seinem Grußwort auf dem Klosterhof in Ursberg. „Das DRW ist ein wichtiger Teil der Kirche von Augsburg, für den ich sehr dankbar bin.“
Zur Beziehung von Diözese Augsburg und DRW gehöre allerdings auch der gegenseitige Respekt, so der Bischof. Zu diesem Respekt gehöre es, das DRW als eigenständigen Rechtsträger anzuerkennen. „Das DRW ist keine Unterabteilung der Diözese Augsburg, ebenso wenig wie die Bischöfliche Verwaltung eine Dienstleistungsstelle des DRW ist. Bei aller inneren Zugehörigkeit ist es auch gut, sich dessen bewusst zu sein, was auch hier Respekt und Eigenständigkeit bedeuten.“
Als Symbol des Übergangs im Amt hatte Walter Merkt zuvor aus den Händen von Menschen mit Behinderung und von Mitarbeitenden des DRW einen von der DRW-Schreinerei gefertigten Ringeisenbaum, das Markenzeichen der Einrichtung, entgegengenommen. Diesen Baum gab Merkt an den Bischof zurück, der ihn wiederum an Martin Riß weiterreichte. Bischof Bertram: „Mit Blick auf das Zeichen des DRW erinnere ich daran, wofür die sieben Äste des Baumes stehen: für die sieben geistlichen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit.“
„Das DRW ist kein Sozialkonzern“
Das DRW sei kein Sozialkonzern, kein Unternehmen, welches die sozialen Aufgaben des Staates in Subsidiarität übernimmt und erfüllt. Vielmehr sei es in erster Linie ein Ort, an dem die Werke der Barmherzigkeit gelebt werden. „Dafür spielt die Verwurzelung im Glauben an Jesus Christus und im Vertrauen auf das Reich Gottes mitten unter uns eine wichtige Rolle. Das DRW ist für mich also auch ein Ort, an dem konkret wird, dass sich unser Glaube an den menschenfreundlichen Gott im konkreten Handeln und Miteinander ausdrückt.“
Als Bischof sehe er seinen Auftrag auch darin, zu ermutigen, dass das Dominikus-Ringeisen-Werk an dem dranbleibe, was grundgelegt und aufgebaut wurde „durch Dominikus Ringeisen und die Schwestern der St. Josefskongregation, durch Walter Merkt wie durch seine Vorgänger – und dass Sie alle daran weiterbauen.“
Bereits seit 1. Januar 2022 im Amt
Martin Riß hatte bereits am 1. Januar das Amt des Vorstandsvorsitzenden und Geistlichen Direktors der St. Josefskongregation von Walter Merkt übernommen, der diese Tätigkeit 17 Jahre lang ausgeübt hatte. Der 36-jährige Riß war zuletzt als Personalreferent im Bischöflichen Ordinariat für ca. 900 Priester der Diözese Augsburg tätig gewesen. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Stabübergabe allerdings erst anlässlich des Sommerfestes des Dominikus-Ringeisen-Werks am 3. Juli in Ursberg statt. Am Pontifikalamt vor dem Mutterhaus der St. Josefskongregation, das dem Festakt zur Stabübergabe vorausging, nahmen rund 800 Menschen teil, darunter zahlreiche Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik und Kirche.
Das Dominikus-Ringeisen-Werk
In den bayerischen Regierungsbezirken Schwaben, Unterfranken und Oberbayern an über 30 Standorten begleitet das Dominikus-Ringeisen-Werk zurzeit ca. 5.000 Menschen mit einer geistigen Behinderung, mit Lernbehinderung, mit mehrfacher Behinderung, mit Sinnesbehinderung, Autismus, erworbener Hirnschädigung, psychischer Erkrankung und Menschen im Alter. Am Standort Ursberg, dem Stammsitz der kirchlichen Stiftung, leben ca. 900 Menschen mit Behinderung. Über 4.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für das Dominikus-Ringeisen-Werk tätig.