TUM goes DRW

Reallabor Zirkuläre Bioökonomie Ursberg

Technische Universität München | Dominikus-Ringeisen-Werk

TUM goes DRW

Reallabor Zirkuläre Bioökonomie Ursberg

Technische Universität München | Dominikus-Ringeisen-Werk

In Ursberg entsteht ein Reallabor, das Forschung und Versorgung zusammenführt. Die Technische Universität München (TUM) und das Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) entwickeln vor Ort eine autarke, regionale Energie- und Rohstoffversorgung auf Basis zirkulärer Bioökonomie. Reststoffe wie Klärschlamm, Gülle oder organische Abfälle können so aufbereitet werden, dass daraus Wärme, Strom und Wasserstoff entstehen. Ziel ist, die Abhängigkeit von fossilem Erdgas zu verringern, Versorgungssicherheit zu erhöhen und Kosten planbarer zu machen. Eine integrale Vernetzung der bestehenden Energieerzeugung, neue Speichertechnologien und der Aufbau eines dezentralen, autarken Nahversorgungsnetzes sind das Ziel. 

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) unterstützt und dient als Modell für Kommunen, soziale Einrichtungen, Industrie und Landwirtschaft. Ursberg soll zeigen, dass nachhaltige Versorgung nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern wirtschaftlich tragfähig – und sozial verantwortbar.

Reallabor Innovationsportal

Circular Technology Competence Board

 

Das Projekt "TUM goes DRW" ist für unsere Bemühungen um Versorgungssicherheit und Autarkie sehr wichtig. Hier kann die ganze Region profitieren.
Michael Winter, stv. Vorstandsvorsitzender Dominikus-Ringeisen-Werk

Ziele des Projekts

Versorgungssicherheit erhöhen
und fossiles Erdgas schrittweise ersetzen.
Emissionen reduzieren
indem CO₂-intensive Abfälle in nutzbare Energie und Wertstoffe überführt werden.
Übertragbare Modelle entwickeln
die Kommunen, soziale Träger und mittelständische Industrie unmittelbar nutzen können.

Das ist das Reallabor:

Projektpartner

Technische Universität München

Die Technische Universität München (TUM) zählt zu den führenden Universitäten Europas und steht für wissenschaftliche Exzellenz, Unternehmergeist und Innovationskraft. Mit rund 50.000 Studierenden und über 600 Professorinnen und Professoren verbindet die TUM Spitzenforschung mit praxisnaher Anwendung.

Im Rahmen des Projekts „TUM goes DRW – Reallabor Zirkuläre Bioökonomie“ bringt sie ihre interdisziplinäre Kompetenz in Bioökonomie, Verfahrenstechnik, Energiesystemen und nachhaltiger Kreislaufwirtschaft ein. Wissenschaftliche Leitung und Forschung erfolgen u. a. durch den Lehrstuhl für Technische Chemie und Katalyse. Ziel ist es, neue Wege für eine ressourcenschonende, CO₂-neutrale Wertschöpfung zu entwickeln und in realer Umgebung zu erproben.

 

Dominikus-Ringeisen-Werk

Das Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) ist eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts und eine der größten sozialen Einrichtungen Süddeutschlands. Rund 6.000 Mitarbeitende begleiten rund 5.500 Menschen mit Behinderungen an über 30 Standorten in Bayern. Hauptsitz des Dominikus-Ringeisen-Werks ist die Gemeinde Ursberg im Landkreis Günzburg. Dort leben rund 1.000 Menschen mit Behinderung.

Neben seiner sozialen Mission engagiert sich das DRW zunehmend als Modellstandort für nachhaltige, zirkuläre Technologien. In Ursberg entsteht ein energieautarkes Gesamtsystem mit zirkulärer Einbindung von Wasserstoffproduktion, Pyrolyseanlagen, Batteriespeicher und klimaresilienter Landwirtschaft. Das Werk fungiert damit als Reallabor und Referenzort für die Umsetzung zirkulärer Bioökonomie in einer integrierten Gemeinschaft.

Fakten

Das Projekt TUM goes DRW – Reallabor Zirkuläre Bioökonomie markiert einen neuen Abschnitt in der angewandten Nachhaltigkeit und der dezentralen Energieversorgung. In Ursberg entsteht – getragen von der Technischen Universität München (TUM) und dem Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) – ein funktionierendes Modell der Kreislaufwirtschaft unter realen Bedingungen. Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) zeigt die Initiative, wie wissenschaftliche Innovation direkt soziale Einrichtungen und regionale Gemeinschaften stärken kann.

Im Mittelpunkt steht ein praxisnaher Ansatz: Reststoffe wie Biomassen, Gülle und organische Abfälle werden in Wärme, Strom und Wasserstoff umgewandelt. Die Energieflüsse der umfangreichen DRW-Einrichtungen – Werkstätten, Pflegezentren, Krankenhaus, Landwirtschaft und Wohnanlagen - werden in ein einheitliches System integriert. Das Ergebnis ist kein theoretisches Experiment, sondern ein funktionierendes Energienetz, das Kosten, Emissionen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen senken kann.

Über den technischen Rahmen hinaus hat TUM goes DRW gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung. Es unterstützt Träger der Daseinsvorsorge dabei, ihre Energieversorgung sicher und kosteneffizient zu gestalten, und bietet gleichzeitig ein übertragbares Modell für Kommunen, Industrie und Landwirtschaft. Durch die Verbindung von Spitzenforschung und praktischer Umsetzung entsteht ein Beispiel für verantwortungsvolle Innovation – eine Kreislaufwirtschaft, die ökologisch wie ökonomisch tragfähig ist.

Die Partnerschaft vereint wissenschaftliche Exzellenz und sozialen Auftrag. Die TUM übernimmt wissenschaftliche Validierung, technologische Expertise und die Analyse von Stoff- und Energieströmen. Das DRW stellt die reale Umgebung, die Infrastruktur und den menschlichen Kontext – eine Gemeinschaft, in der Menschen leben, arbeiten und betreut werden. Gemeinsam zeigen sie, dass Nachhaltigkeit aus Kooperation entstehen kann – nicht aus Abgrenzung.

Langfristig soll das Reallabor als Blaupause für dezentrale, autonome Energiesysteme im ländlichen Raum in ganz Europa dienen. Zugleich leistet es einen Beitrag zu den übergeordneten politischen Zielen: die Verringerung der CO₂-Intensität, den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und die Stärkung lokaler Wertschöpfung. Ursberg macht deutlich, dass ökologische Verantwortung und wirtschaftlicher Realismus keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig verstärken.

Ansprechpartner

Ansprechperson/en

Michael
Winter
stv. Vorstandsvorsitzender
Telefon
Fax
08281 92-1009
Post an
Klosterhof 2, 86513 Ursberg
Thomas
Roth
Zentralbereich Energie und Technik
Leitung
Telefon
Fax
08281 92-1046
Post an
Angelina-Martin-Straße 8, 86513 Ursberg

Aktuelles zum Reallabor

Kooperation von Technischer Universität München und Dominikus-Ringeisen-Werk