Dinkelscherben / Ursberg / 17. April 2025 – Die Osterkerze ist ein zentrales Symbol für den auferstandenen Jesus Christus als das „Licht der Welt“. In der Pfarreiengemeinschaft Dinkelscherben folgt die Gestaltung der Osterkerze jedes Jahr einem besonderen Thema, das zudem Gegenstand von Gebet, Meditation und praktischem Handeln ist. Diesmal dient das Markenzeichen des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW), der sogenannte Ringeisen-Baum, als Vorlage.
Seit über 40 Jahren gestaltet Gabriele Hinterstößer-Carr (73) die Osterkerzen der Pfarreiengemeinschaft Dinkelscherben, zu der die Ortschaften Häder, Anried, Ettelried, Fleinhausen und Grünenbaindt gehören. Dieses Jahr ist darauf ein Baum zu sehen, der dem Markenzeichen des DRW ähnelt: Ein Baum mit sieben Ästen und einem Ring im Wurzelbereich.
Gabriele Hinterstößer-Carr, die selbst 33 Jahre als Fachlehrerin am Sonderpädagogischen Förderzentrum Ursberg gearbeitet hat, stellt damit die Werke der Barmherzigkeit in den Mittelpunkt des Osterfestes, die der Ringeisen-Baum symbolisiert. Für Dominikus Ringeisen (1835-1904), den Gründer vieler Einrichtungen für Menschen mit Behinderung im nur wenige Kilometer entfernten Ursberg und an vielen weiteren Orten in Bayern, waren sie Richtschnur für sein Werk der Nächstenliebe. Noch heute sind sie die Grundlage für das caritative Handeln des DRW. Die ursprünglich jeweils sieben geistlichen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit wurden von Bischof em. Dr. Joachim Wanke in zeitgemäßer Sprache übersetzt: Einem Menschen sagen: Du gehörst dazu. Ich höre dir zu. Ich rede gut über dich. Ich gehe ein Stück mit dir. Ich teile mit dir. Ich besuche dich. Ich bete für dich.
Nicole Seibold (52), Pastoralreferentin der Pfarreiengemeinschaft kann sich auch vorstellen, dieses Thema in den Mittelpunkt der Kindergottesdienste und des Kommunionsunterrichts zu stellen. Sie denkt dabei besonders an die leiblichen Werke: „Hungrige speisen, Fremde beherbergen, Nackte begleiten, Kranke und Gefangene besuchen, Tote begraben und Almosen geben – all diese Forderungen sind doch aktueller denn je“, sagt sie. Gabriele Hinterstößer-Carr ergänzt: „Gerade in Verbindung mit den geistlichen Werken, Unwissende zu belehren, Verzagte zu ermutigen, Zweifelnden zu raten, Betrübte zu trösten, Einander zu vergeben und für die Mitmenschen zu beten, ergibt das ein Leitbild, dem nachzustreben sich lohnt – gerade in der Fastenzeit.“