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Der Franziskaner-Pater Benedikt Grimm feierte 60-jähriges Priesterjubiläum. Heute dient er den Menschen im Dominikus-Ringeisen-Werk

Datum: 15. Januar 2025, 8:50 Uhr
Pater Benedikt Grimm blickt auf viele interessante und herausfordernde berufliche Stationen zurück. Er ist seit 60 Jahren Priester und Ordensmann.

Ursberg / 14. Januar 2025 – 60 Jahre Priester. Das bedeutet, ein Leben im Dienst für Gott und an Menschen, als Seelsorger viele Schicksale begleiten, Herausforderungen im Glauben meistern und über Jahrzehnte hinweg als Zeuge des Evangeliums Gestalter von Veränderungen in Kirche und Gesellschaft sein. Pater Benedikt Grimm OFM (85), der seit 14 Jahren in Ursberg wohnt und im Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) mitarbeitet, kann auf ein solch reiches Leben und Wirken zurückblicken. Warum die Basilika Vierzehnheiligen dabei für ihn eine so zentrale Rolle gespielt hat.

Für jeden Heiligen ein Jahr Dienst

Gleich nach seinem Abitur 1958 in Bamberg und noch vor seinem Studium der Theologie in München trat Benedikt Grimm als Novize in das Franziskanerkloster Dietfurt ein. 1964, sechs Jahre später, wurde er in der Pfarrkirche St. Gabriel in München von Weihbischof Johannes Neuhäusler zum Priester geweiht. Nachfolgend war er zwei Jahre Kaplan in München St. Anna, bevor er von 1967 bis 1981 die Leitung des Diözesanhauses am Wallfahrtsort Vierzehnheiligen übernahm. „Für jeden Heiligen ein Jahr Dienst“, schmunzelt Pater Benedikt, als er von dieser Zeit erzählt. „Es war eine schöne Zeit an dem Ort mit dem wunderbaren Barockbau des Architekten Balthasar Neumann. Jedes Jahr kommen etwa eine halbe Million Besucher nach Vierzehnheiligen. Die Begrüßung der Wallfahrer und die Gottesdienste mit ihnen gehörten genauso zu meinen Aufgaben wie das Abnehmen der Beichte und weitere seelsorgerische Betreuung.“ 

„Provinzialminister“ des Ordens

Stationen in Bad Tölz, wo Pater Benedikt die Begleitung der Novizen am dortigen Franziskanerkloster übernahm und zeitgleich die Studierenden am Spätberufenen-Seminar St. Matthias in Waldram (bei Wolfratshausen) betreute, folgten, bevor er 1992 wieder nach Vierzehnheiligen berufen wurde, diesmal als Konvent-Oberer und Rektor der Basilika. 1995 dann die Wahl zum Provinzialminister, was bedeutete, dass er nicht nur für die Klöster seines Ordens in Bayern zuständig war, sondern auch für die im Ausland tätigen Brüder in Bolivien, Südafrika und Israel. Eine Zeit des Reisens begann. „In Israel werden die heiligen Stätten in Jerusalem, auf dem Berg Tabor, in den Städten Nazareth, Bethlehem und in Kafarnaum am See Genezareth von Franziskanern betreut. Da war ich viel unterwegs“, berichtet der Pater. Bolivien sei ihm noch in bester Erinnerung, wo seine Mitbrüder bei den Indios im Tiefland Schulen und Ausbildungsbetriebe eingerichtet hatten. „Dort hatte einer der Brüder begonnen, eine Schule für Geigenbau aufzubauen und den musikalisch begabten Indios das Violinspiel zu ermöglichen. Ein Orchester gründete sich und Konzertreisen führten sogar nach Europa“, fasst Pater Benedikt seine Erinnerung an diese Zeit zusammen. 

Mit Freude in Ursberg

Für eine zweijährige Dienstzeit in Neukirchen beim Heiligen Blut, einem bekannten Wallfahrtsort im Bayerischen Wald nahe der tschechischen Grenze, begann er extra die tschechische Sprache zu lernen. Ab 2006 übernahm Pater Benedikt für weitere fünf Jahre die Verantwortung für Kloster und Basilika in Vierzehnheiligen. 2010 stellte die St. Josefskongregation Ursberg bei der Deutschen Franziskanerprovinz einen Antrag auf eine Mitarbeit in der geistlichen Begleitung der Schwestern und der Bewohner des DRW. „Ich kannte Ursberg bereits von vorangegangenen Exerzitien, die ich begleitet habe und folgte daher gerne dem Ruf mit Genehmigung meiner Oberen“, sagt Pater Benedikt. „Hier mache ich den Dienst, den ich in meinem Alter noch machen kann.“ Sein 60-jähriges Priesterjubiläum feierte Pater Benedikt in der St. Anna Kirche seiner Heimatgemeinde Breitenbuch im Odenwald – dort, wo er auch vor 60 Jahren seine Primiz gefeiert hat.

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