Würzburg | Maria Bildhausen / 13.07.2024 - Weihbischof Paul Reder feiert Kiliani-Gottesdienst mit Menschen im Alter, in Krankheit und mit Behinderung – Predigt in leichter Sprache – Menschen aus der Gottesdienstgemeinde tragen Fürbitten vor und bringen Gaben zum Altar. 11 Bildhäuser Ministranten waren mit Martin Riß, Geistlicher Direktor des DRW, mit dabei.
Viele Hoffnungssterne sind am Samstagmorgen, 13. Juli, im Kiliansdom in Würzburg aufgegangen. Elf Sterne begleiteten die Fürbitten, auch zum Gabengang gehörte ein Korb mit Hoffnungssternen. Über allem schwebte der große gelbe Stern über dem Schrein mit den Häuptern der Frankenapostel und erinnerte an das Leitwort der Wallfahrtswoche „Wir haben seinen Stern aufgehen sehen“. Mit rund 500 Menschen aus dem ganzen Bistum feierte Weihbischof Paul Reder einen Kiliani-Gottesdienst für Menschen im Alter, in Krankheit und mit Behinderung. „Die Orgel hat heute besonders festlich gespielt und der Weihrauch duftet auch ein bisschen festlicher als sonst, weil Jesus sich so freut, dass so viele seiner Einladung gefolgt sind“, begrüßte der Weihbischof die Menschen.
In seiner Predigt in leichter Sprache knüpfte der Weihbischof an das Evangelium von den Sterndeutern an. Diese folgten einem Zeichen am Himmel. Sie seien überzeugt gewesen, dass dieser Stern besonders und wichtig sei. Um einen Stern zu sehen, „braucht es einen neuen Blick“, sagte der Weihbischof. Für die Menschen sei der Blick nach oben und nach unten wichtig. Doch manchmal schaue man vor allem nach unten. Dann sehe man nur seinen eigenen Weg und seine Schwierigkeiten. „Es ist wichtig, auch nach oben zu schauen. Dann sehen wir erst richtig. Wir sehen die anderen Menschen. Wir sehen: Ich bin nicht allein. Wir sind eine Gemeinschaft. Wir sind zusammen auf dem Weg.“ Die Sterndeuter hätten beides gemacht: Sie hätten auf ihren Stern und auf ihren Weg geschaut. „So sind sie am Ziel angekommen. Am Ziel haben sie Jesus gefunden.“
Die Sterndeuter hätten Jesus Geschenke mitgebracht und seien auch selbst beschenkt worden. „Sie haben gespürt: Wenn Jesus uns anschaut, ist alles gut.“ Jesus habe einen besonderen Blick auf die Menschen, sagte Weihbischof Reder. „Er schaut nicht an uns vorbei. Er sieht uns an.“ Er schenke Augenblicke, die Hoffnung machen, und helfe zu einem neuen Blick auf das Leben, auf andere Menschen und auf Gott. „Jesus hilft uns, neue Wege miteinander zu gehen und mit liebevollen Augen zu sehen.“
Die Fürbitten wurden von Menschen aus der Gottesdienstgemeinde vorgetragen. Darin wurde unter anderem um Zuversicht gebeten für alle, die unter den Schwächen des Alters leiden, und für alle, welche die Hoffnung verloren haben. Mitglieder der Katholischen Gehörlosen-Gemeinschaft Sankt Kilian der Diözese Würzburg trugen während der Fürbitten Hoffnungssterne an langen Stäben in den Altarraum. Auch die Gaben wurden von Menschen aus den Reihen der Gläubigen zum Altar gebracht: ein Korb voller Hoffnungssterne mit Aufschriften wie „Liebe“, „Dankbarkeit“ und „Kraft“, Weizenkörner, Brot, Weintrauben und Wein.
Ein Stern aus Maria Bildhausen
Einen besonderen Stern hatten die Ministrantinnen und Ministranten aus Maria Bildhausen mitgebracht. Sie überreichten Weihbischof Reder einen selbst gefertigten Holzstern, auf dem das Wort „Hoffnung“ in vielen verschiedenen Sprachen steht. „Wir nehmen heute aus diesem Gottesdienst, aus Ihren Worten, aus der Feier der Eucharistie Hoffnung mit“, sagte Martin Riß, Geistlicher Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werks mit Sitz in Ursberg (Bistum Augsburg), zu dem Maria Bildhausen gehört. Einer der Ministranten umarmte spontan den Weihbischof. Außerdem übergaben sie eine Nachbildung des Ulrichskreuzes, dem Bistumspatron von Augsburg, verbunden mit einer Einladung in eine der vielen Einrichtungen des Dominikus-Ringeisen-Werks.
Zum Abschluss des Gottesdienstes dankte Weihbischof Reder allen, die eigens nach Würzburg gekommen waren, sowie den Helferinnen und Helfern von Diözesan-Caritasverband und Malteser-Hilfsdienst. „Ich glaube, dass viele heute spüren: An uns wird gedacht, und wir sind in den Augen von Jesus nicht klein und unbedeutend, wir sind groß.“ Die Gemeinde dankte mit herzlichem Applaus.
Im Anschluss schüttelten Weihbischof Reder, Domkapitular Monsignore Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, und Bischof Dr. Franz Jung unzählige Hände und nahmen sich viel Zeit für persönliche Gespräche. Mitarbeiter von Maltesern und Caritas verteilten kalte Getränke und Kaffee, Hörnchen, Würstchen im Brötchen und Bananen. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Christian und Horst Roller aus Alzenau, im Anschluss spielte die Lebenshilfe Blaskapelle Augsfeld/ Haßberge. Diözesan-Hörgeschädigtenseelsorgerin Claudia Walter übersetzte den Gottesdienst simultan in Gebärdensprache.
Quelle: Presse- und Informationsstelle Bistum Würzburg | Fotos: Ilka Seichter und Martin Langhans