Die Kirchenglocken der Ursberger Pfarrkirche und des Mutterhauses riefen die Menschen um 11 Uhr zusammen. Martin Riß, Vorstandsvorsitzender und Geistlicher Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werks, zitierte in seiner Einführung den ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow: „An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken.“ Von einem Bekannten aus der Ukraine habe er Fotos zugesendet bekommen, die Kinder zeigten, die in einem kalten Keller Schutz suchten. Es sei bestürzend zu sehen, wie in nur wenigen Tagen die lange Zeit des Friedens in Europa zerstört worden sei. Im gemeinsamen Gebet könne man den Auftrag des Dominikus-Ringeisen-Werks ins Leben übersetzen, so wie er auf dem nur wenige Meter entfernten Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewalt im Ursberger Klosterhof formuliert sei: „Jeder Mensch ist kostbar. Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben. Unser Auftrag schütze das Leben.“
In Gebeten und Fürbitten gedachten die Generaloberin Sr. Katharina Wildenauer, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Ruth Jäckle und der stellvertretende Bürgermeister Anton Jeckle der Menschen in der Ukraine und in Russland, die unter den entsetzlichen Ereignissen leiden und baten für Frieden.
Das gemeinsam gesprochene „Vater unser“ bezeichnete Pater Benedikt Grimm als ein verbindendes Element: „Wie vielen Menschen wohl gerade dieses Gebet über die Lippen kommt: Weil sie auf der Flucht sind, weil sie Schutz suchen, weil sie als Soldatinnen und Soldaten in einem sinnlosen Krieg kämpfen müssen oder weil sie dem Tod ins Auge blicken.“ Gemeinsam mit Martin Riß und Kaplan Malachy Terfa Anum von der Pfarreiengemeinschaft Mindeltal spendete er nach dem gemeinsamen Lied „Meine Hoffnung und meine Freude“ den Segen für die Anwesenden.
Am kommenden Mittwoch, 9. März um 11.30 Uhr, wird es ein weiteres Friedensgebet im Klosterhof geben.