Filmpremiere: Flucht mit Handicap

Kurzfilm über Heinrich Bodenmiller, dem 1941 die Flucht vor den Nationalsozialisten gelang

Datum: 20. September 2025, 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Ort: Ringeisensaal, Josefsplatz, 86513 Ursberg
Die Darstellerinnen und Darsteller des Kurzfilms "Deportation with Handicap

Filmpremiere Samstag, 20. September 2025 um 19:00 Uhr im Ringeisensaal des Gymnasiums

Die Verbrechen der Nationalsozialisten an Menschen mit Behinderung – bekannt als NS-„Euthanasie“ – sind bis heute weitaus weniger präsent im öffentlichen Bewusstsein als andere Kapitel der NS-Zeit. Ein außergewöhnliches Schulprojekt des Ringeisen-Gymnasiums will an diese Menschen erinnern und hat dafür einen Kurzfilm gedreht. „Deportation with Handicap“ wird am 20. September 2025 erstmals gezeigt und erzählt die wahre Geschichte des taubstummen Heinrich Bodenmiller aus Ursberg, der sich 1941 der anstehenden Deportation entziehen konnte.

Im Rahmen eines P-Seminars entwickelten 13 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe das Drehbuch und setzten die Szenen vor der Kamera um. Der Stummfilm folgte den musikalischen Vorgaben der Komposition "Shadows" von Nathan Avakian, die der Musiklehrer Mathias Jannetti im Unterricht thematisierte. Gedreht wurde in Ursberg teils an den originalen Schauplätzen. Die Premiere findet am Samstag, den 20. September 2025 um 19:00 Uhr im Ringeisensaal des Gymnasiums statt. Begleitet wird die Veranstaltung von einem Vortrag des Stuttgarter Historikers Martin Rexer mit dem Titel: „In Ursberg aber hat man sie nie gesehen. Die ominösen grauen Reichspost-Busse – NS-Krankenmorde als Text und im Bild“. Außerdem stellt Mathias Jannetti die dem Film zugrunde liegende Musik live auf einer transportablen Kinoorgel vor. Im Foyer des Ringeisensaals zeigen die beteiligten Schülerinnen und Schüler eine Making-of-Präsentation sowie eine begleitende Ausstellung. Schirmherr des Projekts ist der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion Klaus Holetschek. Veranstaltet wird der Abend von der Bildungs- und Kulturwerkstatt Klosterort Ursberg gGmbH, die sich für eine lebendige Erinnerungskultur engagiert und auch Mitveranstalter der Bayerischen Landesausstellung 2027 in Ursberg ist. Der Eintritt ist frei – Spenden sind herzlich willkommen.

Zwischen 1939 und 1945 wurden über 500 Menschen mit Behinderung aus den Einrichtungen des Dominikus-Ringeisen-Werks von den Nationalsozialisten verschleppt. 379 von ihnen kamen gewaltsam zu Tode. An sie erinnern heute mehrere Gedenkorte in Ursberg, Maria Bildhausen und Kloster Holzen.

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