Caritas und DRW: Gemeinsam für Menschen einstehen, die keine Lobby haben

Der Augsburger Diözesan-Caritasdirektor Markus Müller sagt beim Antrittsbesuch im Dominikus-Ringeisen-Werk, wie sich der Verband reformieren muss, um schlagkräftiger zu werden

 

Datum: 10. Oktober 2024, 11:00 Uhr
Austausch mit Markus Müller, dem neuen Caritas-Direktor für das Bistum Augsburg (v. l. n. r.): Josef Liebel und Martin Riß (DRW), Markus Müller, Michael Winter und Wolfgang Tyrychter (DRW)

Augsburg/Ursberg / 10. Oktober 2024 – Diakon Markus Müller hat erstmals in seinem Amt als Direktor des Caritasverbands der Diözese Augsburg (DiCV), das er seit 1. Januar 2024 innehat, das Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) in Ursberg (Landkreis Günzburg) besucht. Vom Geistlichen Direktor Martin Riß, dem Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Michael Winter sowie den Vorstandsmitgliedern Josef Liebl und Wolfgang Tyrychter ließ sich Müller über die im DRW hergestellten Kleinsthäuser für Menschen in ambulanter Betreuung informieren und besuchte eine Wohngruppe für Menschen, die im Bereich „Autismus- und Intensivwohnen“ begleitet werden. 

In der anschließenden Diskussion ging es um die Zusammenarbeit des Caritas-Spitzenverbandes auf Bistumsebene mit Mitgliedern, die wie das DRW zur Gruppe der großen Träger der Behindertenarbeit gehören. Einig war man sich über die brennenden Themen, die in der Sozialbranche dominieren und die gemeinsam angepackt werden müssten: Personalmangel, eine kostendeckende Finanzierung der Leistungen, Tariffragen sowie der nötige Bürokratieabbau, der den Alltag sozialer Arbeit erheblich erleichtern würde. Um dies zu erreichen müsse der Informationsaustausch von DiCV und seinen Mitgliedern intensiviert und die verbandliche Diskussionskultur gefördert werden, hieß es in der Runde. 

Caritas ein starkes Profil geben
„Wir als Spitzenverband können nur gemeinsam mit den Trägern und Verbänden der Caritas ein starkes Profil geben“, so Müller weiter. Der Caritas-Direktor formulierte das Ziel so: „Nur gemeinsam schaffen wir eine schlagkräftige Caritas angesichts der großen Herausforderungen.“ Er sei sich darüber im Klaren, dass es auf dem Weg dahin u. a. engeren Austausch, intensivere Abstimmungen und angepasste Mitwirkungsformen brauche sowie neue, abgestimmte Konzepte der Öffentlichkeitsarbeit, um noch stärker als bisher „die Stimme derer zu sein, die keine Stimme haben“.

Mit Martin Riß, Geistlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des DRW, war sich Markus Müller insbesondere darüber einig, dass die Caritas auch künftig wahrgenommen werden solle als ein Zusammenschluss von kirchlich-sozialen Trägern, Einrichtungen und Diensten, die trotz ihrer Unterschiedlichkeit gemeinsam für die ihnen anvertrauen Menschen öffentlich einstehen und sich für deren Anliegen und Bedarfe einsetzen. „So verkünden wir als Kirche das Evangelium“, so Martin Riß.

Das Dominikus-Ringeisen-Werk

Ursberg ist einer von über 30 Standorten des DRW in Schwaben, Oberbayern und Unterfranken. Zurzeit begleitet das DRW ca. 5.000 Menschen mit einer geistigen Behinderung, mit Lernbehinderung, mit mehrfacher Behinderung, mit Sinnesbehinderung, Autismus, erworbener Hirnschädigung, psychischer Erkrankung und Menschen im Alter. Über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für das Dominikus-Ringeisen-Werk in Voll- und Teilzeit tätig. Das entspricht einem Vollbeschäftigtenwert von rund 3.260 Angestellten. 

Der Diözesan-Caritasverband Augsburg

Der Diözesan-Caritasverband Augsburg fasst die Aktivitäten der ihm angeschlossenen  Einrichtungen, Dienste und Verbände zusammen. Er koordiniert, informiert, berät und unterstützt sie. Er vertritt sie politisch gegenüber staatlichen und kirchlichen Stellen und setzt sich für angemessene Rahmenbedingungen ein. Die regionale Ausbreitung des Diözesan-Caritasverbandes ist mit den Grenzen des Bistums Augsburg identisch. Sie umfasst den ganzen Regierungsbezirk Schwaben, im Osten große Teile Oberbayerns und reicht im Norden bis nach Mittelfranken. 

Im Internet: www.caritas-augsburg.de 

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