Ursberg / 21. Dezember 2021 – Aus Sicht des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) kann die beschlossene und vom 16. März 2022 an gültige Impfpflicht für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens, der Behindertenhilfe und der Pflege nur der erste Schritt zur Überwindung der Einschränkungen von Menschen mit Behinderung sein. „Wenn eine Impfpflicht, dann für alle“, sagt Wolfgang Tyrychter vom DRW-Vorstand. Für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie sei die Solidarität aller Bürgerinnen und Bürger gefragt. Menschen mit Behinderung sollten wieder die Möglichkeit zur vollen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zurückerhalten und nicht als Personen begriffen werden, die – zwar mit geimpften Mitarbeitenden – weiterhin in ihren Einrichtungen abgeschottet werden können“, so Tyrychter weiter.
„Wir weisen die Politik dringend darauf hin, dass der Schutz der gesundheitlich besonders gefährdeten Menschen nicht allein die Aufgabe des Personals unserer Einrichtungen ist. Alle Menschen, bei denen nicht gesundheitliche Gründe dem entgegenstehen, sollten sich unserer Meinung nach impfen lassen, um einer andauernden Überlastung des Gesundheitssystems entgegenzuwirken. Trotz Impfdurchbrüchen nehmen wir in unseren Einrichtungen ein hohes Schutzniveau vor schweren Verläufen wahr, was ein wesentliches Schutzziel der Impfungen ist“, heißt es in der Erklärung des DRW-Vorstands.
DRW: Allgemeine Impfpflicht erforderlich
Aus Sicht des Dominikus-Ringeisen-Werks sei daher eine allgemeine Impfpflicht für alle erforderlich, so dass überall ein Schutz gewährleistet ist, wo Menschen – auch Menschen mit Behinderung – sich aufhalten. „Wenn nun in einer ersten Stufe eine Impfpflicht für die Berufsgruppen im Gesundheits- und Sozialwesen beschlossen wird und nicht eine allgemeine Impfpflicht folgt, besteht die Gefahr, dass sich die fehlende Solidarität bzw. Loyalität in der Gesellschaft mit dem Personal von Einrichtungen der Eingliederungshilfe, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen verstärkt. Dies wäre in der gegenwärtigen Situation vor dem Hintergrund des sich durch die Impfpflicht weiter verschärfenden Personalmangels und der Überlastung der Mitarbeitenden in den Sozial- und Gesundheitssystemen das falsche Signal“, so Wolfgang Tyrychter.
„Jede und jeder Einzelne ist uns wichtig“
Die überwiegende Zahl der Mitarbeitenden im Dominikus-Ringeisen-Werk sei zwar geimpft, aber es gebe auch solche, die noch unentschieden seien, abwarteten, Ängste gegenüber einer Impfung hätten oder gegen die Impfung eingestellt seien. „Wir machen regelmäßige Aufklärungs- und Impfangebote mit mobilen Impfteams und mit unserem Betriebsmedizinischen Dienst an unseren Standorten, so dass auch für Personen, die sich später entscheiden, weiterhin die Möglichkeit besteht, sich erstmals gegen Corona impfen zu lassen. „Parallel zu den vielen Gesprächen, die Gesamt- und Einrichtungsleitungen mit ihren Mitarbeitenden zu diesem Thema führen, machen wir ein zusätzliches Gesprächsangebot durch unsere Mitarbeiterseelsorge für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Sorgen, Befürchtungen und Nöte im Zusammenhang mit der Impfung besprechen möchten”, sagt Wolfgang Tyrychter. „Jede und jeder Einzelne ist uns wichtig. Wir und vor allem die Menschen, für die wir alle jeden Tag arbeiten, können und wollen auf keine und keinen Einzigen unserer Mitarbeitenden verzichten.“
Das Dominikus-Ringeisen-Werk
In den bayerischen Regierungsbezirken Schwaben, Unterfranken und Oberbayern an über 30 Orten begleitet das Dominikus-Ringeisen-Werk ca. 5.000 Menschen mit einer geistigen Behinderung, Lernbehinderung, mit mehrfacher Behinderung, Sinnesbehinderung, Autismus, erworbener Hirnschädigung, psychischer Erkrankung und Menschen im Alter. Über 4.600 Mitarbeitende engagieren sich im Dominikus-Ringeisen-Werk für Menschen mit Beeinträchtigungen: www.drw.de
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