Vöhringen/Oktober 2022 - Große Freude in Vöhringen: Das neue Haus Renate mit insgesamt 32 Plätzen wurde im Oktober offiziell eröffnet. Gottesdienst, Segnung durch den Stadtpfarrer Martin Straub und ein Festakt bildeten den Rahmen für den Abschluss der Errichtung des Wohnhauses für Menschen mit Handicap, das eine jahrzehntelange Geschichte hat und vor allem der Initiative des Vöhringer Arbeitskreises für Menschen mit Behinderung (AK) zu verdanken ist. Mit Renate Ernst an der Spitze – Vorsitzende des AK und Namensgeberin – hatte sich die Gruppe lange und intensiv darum bemüht, einen Träger zu finden, der Kindern mit Behinderung ein Zuhause bietet, wenn deren Eltern die häusliche Pflege selbst nicht mehr übernehmen können. Schließlich ermöglichte der ehemalige Bürgermeister Karl Janson, dass ein Bauplatz in Vöhringen zur Verfügung gestellt wurde und das DRW übernahm die Trägerschaft.
Renate Ernst: „Der AK besteht seit 1976. Damals war noch nicht die Zeit, wo sich die Eltern gern in der Öffentlichkeit gezeigt haben mit ihren behinderten Kindern. Darum war es uns hier in Vöhringen ein großes Bedürfnis, integriert zu werden, Vorurteile und Ängste gegenüber Menschen mit Behinderung abzubauen und uns einzusetzen, dass wir hier bekannt werden. Das ist uns gelungen. Es macht mich stolz und glücklich, dass das Haus ‚Renate‘ heißt. Ich bin überwältigt und kann gar nicht ausdrücken, was das für mich bedeutet.“
Michael Neher, amtierenderBürgermeister von Vöhringen, freute sich über das neue Haus Renate, das in einem Neubaugebiet zusammen mit weiteren sozialen Einrichtungen und mit guter Anbindung an den Stadtkern liegt: „Das ist ein wahrer Tag der Freude für unsere Stadt und für alle Beteiligte an diesem Projekt“, sagte er beim Festakt in der Stadthalle, an dem neben den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses Renate und deren Angehörigen der stellvertretende Landrat von Neu-Ulm Ludwig Daikeler, Stadträte und Vertreter der Lebenshilfe Donau-Iller teilnahmen, deren Werk- und Förderstätte das DRW nutzt. „Herzlich willkommen in Vöhringen, herzlich willkommen mitten unter uns“, so Bürgermeister Neher.
Stadtpfarrer Martin Straub sagte der Illertisser Zeitung: „Ich freue mich, dass mit diesem Haus eine Perspektive für Menschen mit Behinderung und ihren Familien geschaffen wurde. Als Pfarrei heißen wir die Bewohner des Hauses Renate herzlich willkommen und werden Wege finden, sie in unser Gemeindeleben zu integrieren."
Bereits am 5. August 2022 sind die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in das neue Haus Renate eingezogen. Mit Stand Oktober leben 17 Menschen mit Behinderung in der gemeinschaftlichen Wohnform, acht nutzen das Angebot des Betreuten Wohnens im Haus, das damit bereits voll belegt ist. Schrittweise sollen nun weitere Klientinnen und Klienten in Haus Renate einziehen, bis alle 24 Plätze auch im stationären Bereich belegt sind. Der Leiter der DRW-Region Günzburg/Neu-Ulm Reinhard Gugenberger zeigte sich glücklich darüber, dass es gelungen sei, pünktlich genügend Personal für die neue Wohneinrichtung zu finden. Er dankte dem Team, dass dieses „Abenteuer“, eine neue Einrichtung ins Laufen zu bringen, eingegangen sei. Der Aufbau brauche Zeit, Gelingen und Geduld beim Einleben. Das neue Haus Renate werde so mit der Zeit ein fester Bestandteil des Angebots des DRW in der Region.