Die „Barrierebrecher“ haben in kurzer Zeit viele Fans gewonnen

Mit ihren kurzen Videos erreichen die „Barrierebrecher“ hunderttausende Menschen. Sie klären über verschiedene Behinderungen auf und lassen vor allem Betroffene selbst zu Wort kommen

Ein Text von Lucy Seitz, Schülerpraktikantin im Referat Öffentlichkeitsarbeit des DRW

Datum: 10. Juli 2023, 10:43 Uhr
Das sind die "Barrierebrecher" (v. l. n. r.): Sebastian Teichner, Bianca Hammerschmidt, Marcel Schäfer und Helmut Wieser

Ursberg/Juli 2023 – Immer wieder werden Menschen auf Grund ihrer Behinderung, egal ob körperlich oder geistig, diskriminiert. Sie werden auf der Straße von anderen ausgelacht oder beleidigt. Manche Menschen behandeln sie, als wären sie weniger wert oder ignorieren sie einfach. Alles was die Menschen mit Behinderung sich wünschen, ist akzeptiert zu werden. Aus diesem Grund haben sich Bianca Hammerschmidt, Sebastian Teichner, Marcel Schäfer, Helmut Wieser und Michael Stadler zusammengeschlossen und den Social Media-Kanal „Barrierebrecher“ gegründet. In kurzen Videos stellen sie unterschiedlichen Menschen mit Behinderung immer dieselbe Frage: „Was ist deine Behinderung und was wünschst du dir von deinen Mitmenschen?“

Der Instagram-Kanal wurde im September 2022 gegründet. Damals glaubte noch keiner daran, dass der Kanal bald deutschlandweit bekannt sein würde. Anfangs war er nämlich nur für den Landkreis Günzburg gedacht. Schnell zeigte sich dann allerdings, dass die Barrierebrecher weit mehr Leute erreichen als geplant. Im Winter 2022 hörten die Handys der fünf Kanal Betreiber gar nicht mehr auf zu vibrieren als ein Reel (ein kurzes Video auf Instagram) viral ging. Sie bekamen ununterbrochen große Mengen an Kommentaren von Leuten, die ihre Anerkennung, Lob und ihren Respekt ausdrückten. Die Kommentare kamen aber nicht nur von Menschen in Deutschland, sondern auch aus Österreich und der Schweiz. Unter den vielen Leuten die den Kanal verfolgen befinden sich sogar einige Politiker, Sänger und bekannte Influencer.

Auf Instagram, YouTube und TikTok

Die „Barrierebrecher“ erreichen die Menschen zwar hauptsächlich über Reels auf Instagram, sind aber auch auf YouTube und TikTok aktiv. Mit ihren Videos über die Menschen und deren Behinderung treffen sie bei den Zuschauern den richtigen Nerv. Zwar sind die meisten Menschen mit Behinderung in den Videos Personen, die im Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) arbeiten oder wohnen, aber es dürfen sich auch jederzeit Menschen von außerhalb melden und vorstellen.

Mehr Verständnis für Menschen mit Behinderung

„Ziel der Aktion ist es, Barrieren abzubauen und Menschen mit Behinderung für den Umgang mit sozialen Medien zu sensibilisieren“, sagt Michael Stadler in einem Interview mit den Mittelschwäbischen Nachrichten im Juli 2023. Sebastian Teichner sieht das Projekt eher als eine Art Mission an, wie er ebenfalls den Mittelschwäbischen Nachrichten erzählte: „Wir haben die Möglichkeit, Behinderungen in der Gesellschaft sichtbar zu machen und die Hoffnung, dass der Alltag für Menschen mit Behinderung leichter wird.“

Das von der Aktion Mensch geförderte Projekt soll noch bis 2025 weiterlaufen. „Danach werden wir an die Politik herantreten und versuchen, es über Spenden weiter zu finanzieren“, sagte Michael Stadler den Mittelschwäbischen Nachrichten. Für das gesamte Team steht fest, dass sie noch weitermachen müssen. Schließlich sind noch längst nicht alle Barrieren gebrochen.

Die „Barrierebrecher“

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