Für eine bessere medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung

Das Ursberger Krankenhaus St. Camillus und die medizinische Fakultät der Uni Augsburg verschafften sich gegenseitige Einblicke und loteten eine künftige Zusammenarbeit aus

Datum: 23. November 2023, 18:13 Uhr
Ein intensiver erster Austausch in Ursberg (v. li. n. r.): Martin Riß (DRW), Willibald Lunzner (St. Camillus), Prof. Dr. Birgit Prodinger, Prof. Dr. Marco Roos (beide Uni Augsburg), Eugen Telnykh, Barbara Brechenmacher, Dr. med. Jutta Wohlgemuth, Peter Brechenmacher (alle St. Camillus) und Wolfgang Tyrychter (DRW)

Ursberg/Augsburg / 23. November 2023 – Besuch von der medizinischen Fakultät der Universität Augsburg in Ursberg: Professor Marco Roos, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Lehrstuhlinhaber Allgemeinmedizin sowie Birgit Prodinger, Professorin und Lehrstuhlinhaberin Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung und Teilhabebeschränkungen waren zu Gast im Krankenhaus St. Camillus, das vom Bezirk Schwaben und dem Dominikus-Ringeisen-Werk in einem Zweckverband geführt wird. Der mehrstündige Austausch galt dem Kennenlernen und dem Ausloten einer möglichen Zusammenarbeit mit dem Ziel, die medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung zu verbessern.

Das Team um Camillus-Geschäftsführer Willibald Lunzner und Chefarzt Peter Brechenmacher stellte Schwabens kleinstes Krankenhaus vor, dass sich auf Patienten mit geistiger Behinderung spezialisiert hat und inmitten verschiedener Einrichtungen für Menschen mit Unterstützungsbedarf des Dominikus-Ringeisen-Werks in Ursberg liegt. Es verfügt über eine somatische und eine psychiatrische Station mit insgesamt 28 Betten.

Die Mediziner aus Augsburg erläuterten die Strukturen an der Uniklinik und ihrer noch jungen Fakultät. Der Schwerpunkt des neuen Instituts zur medizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderung werde zunächst vor allem auf dem Feld der Forschung liegen, sagte Professorin Prodinger.

Aktuelle Herausforderungen und gemeinsame Ziele

Ausführlich besprochen wurden die aktuellen Herausforderungen, denen sich die Behindertenmedizin und die Medizin im Allgemeinen gegenübersehen. Dazu gehören ein verbesserter Zugang zu speziellen Diagnostikmethoden, der Personalmangel in Krankenhäusern, langfristige Gestaltungsmöglichkeiten durch zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten und die Bildung von Kompetenzzentren. Auch die Ausbildung von geschulten Verfahrenslotsen zur besseren Nutzung vorhandener Ressourcen wurde beraten. Diese könnten Patienten und deren Begleitpersonen dabei unterstützen, einen Weg durch die vielen Rechtsgebiete und Schnittstellen z.B. in einem großen Krankenhaus zu finden.

Auf beiden Seiten deutlich hervorgehoben wurde die Bereitschaft zur Kooperation. „Unser Ziel ist es, einen gegenseitigen Nutzen im Sinne der medizinischen Versorgung für Menschen mit Behinderung zu schaffen“, sagte Willibald Lunzner nach dem Treffen. „Wir werden weiter im Gespräch bleiben.“

St. Camillus Krankenhaus • Krankenhaus für Menschen mit Behinderung

Lehrstuhl für die Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung und Teilhabebeschränkungen

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