Lebensfreude pur am Simpert-Kraemer-Gymnasium Krumbach

Sport, Musik und Tanz: Ein großes Fest der Inklusion haben Gymnasiasten gemeinsam mit Menschen aus dem Dominikus-Ringeisen-Werk gefeiert

Datum: 04. August 2023, 9:36 Uhr
Ein ganzer Tag mit Spiel, Spaß und Kreativität am Simpert-Kraemer-Gymnasium Krumbach, gemeinsam gestaltet von Schülern der Dominikus-Schule Ursberg, Menschen aus DRW-Einrichtungen, Gymnasiasten und Lehrern.

Krumbach/31. Juli 2023 – Für Schülerinnen und Schüler des Krumbacher Simpert-Kraemer-Gymnasiums (SKG) steht das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung sogar auf dem Stundenplan. Das Gymnasium ist ein Inklusionspartner der Region Günzburg-Neu-Ulm des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW). Allerdings lernen die Pennäler hier nicht nur graue Theorie. Bereits zum zweiten Mal gestaltete das SKG stattdessen im Rahmen eines P-Seminars der 11. Klasse gemeinsam mit dem DRW ein inklusives Projekt. 2021 wurde ein großes Musical aufgeführt. Heuer gab es ein eintägiges Inklusionsfest in Krumbach.

Das Vormittagsprogramm gestalteten die Gymnasiasten mit Klienten der DRW-Region Günzburg-Neu-Ulm für Schülerinnen und Schüler der Dominikus-Schule Ursberg. Auf dem Programm standen Fußball, ein Mitmachtanz, ein Sinnesparcours, wer wollte konnte Musikinstrumente selbst bauen, eine Tombola wartete auf Gewinner und ein Bewohner der DRW-Einrichtung Haus Amalia in Krumbach leitete beim Sitz-Yoga an. In einem eigenen Raum konnten die rund 70 Schüler der Dominikus-Schule im Wechsel mit anderen Stationen eine Tiergeschichte mit Klanginstrumenten vertonen, während diese vorgelesen wurde. Ein gemeinsamer Abschlusstanz und Pommes-Essen waren weitere Höhepunkte des Vormittags.

In der Aula des Gymnasiums ging es am Nachmittag mit einer musikalischen Soiree von Menschen aus dem DRW zusammen mit jungen Musikern des Gymnasiums weiter. Neben dem DRW-Veeh-Harfen-Ensemble, das u. a. mit Beethovens „Ode an die Freude“ aufwartete, sorgte die Band der Gymnasiasten für viel Bewegung im Publikum, als sie Songs von ABBA und Bruno Mars spielte. Eine Eigenkomposition legte Dragan Kostic am Flügel hin. Anschließend gab er gemeinsam mit Musiklehrer Peter Kovac, der auf der Violine spielte, das Duett „An der schönen blauen Donau“. Die Begeisterung über die Vielfalt musikalischer Stile wurde nur noch von einem von Gymnasiasten und Klienten einstudierten Tanz zum Titel „Scream and shout“ übertroffen. Danach ging das Fest unter anderem mit einer Tombola, Disco und der DRW-Fotobox weiter. Vor ihr ließen sich die Teilnehmenden aus Gymnasium und DRW – unter ihnen Schulleiter Norbert Rehfuß und die Gesamtleiterin der DRW-Region Günzburg-Neu-Ulm Tanja Schreiber – miteinander ablichten und erhielten so eine bleibende Erinnerung an den Tag und die vielen neuen Begegnungen.

Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer äußerte sich begeistert: „Wir sehen, dass Inklusion, das Miteinander der Bürger unserer Stadt, keine leeren Worte sind. Wir leben das in einer guten Tradition, die aus Ursberg zu uns rüberkam. Heute leben viele Bewohner von DRW-Einrichtungen in unserer Stadt und wir freuen uns, dass wir gemeinsam aktiv werden können.“ Sport und Musik aber auch Theater seien hierfür sehr gut geeignet, sagte das Stadtoberhaupt. Für Sportlehrerin Nicole Pfeiffer, hauptverantwortlich für die Organisation und das Programm, war jede Tanzprobe anders. „Wir mussten schon sehr flexibel sein. Toll, dass es am Ende so gut geklappt hat.“ Schon vor zwei Jahren habe man ein inklusives Basketballprojekt durchgeführt. „Die Schüler haben gefragt, ob wir so etwas mit anderen Sportarten oder auf andere Weise wiederholen könnten. So kam es zu diesem Inklusionstag.“ Das Schönste für sie: „Die Menschen mit Behinderung hatten beim Tanzen Freudentränen in den Augen.“

Schülerin Laura (17) ließ sich von der Begeisterung der Menschen mit Behinderung anstecken: „Dass wir ihnen so eine große Freude machen, ist wiederum für uns die größte Freude.“ Für Schülerin Johanna (17) gab der Inklusionstag aber auch zu denken. Für Rollstuhlfahrer sei das Schulgebäude nicht barrierefrei genug, es gebe noch Stufen und Hindernisse, hat sie während des Projekts festgestellt. Für Maxim (18) war der intensive Austausch mit den Schülern der Dominikus-Schule am Vormittag und das Fest eine Bestätigung dafür, dass niemand in der Gesellschaft ausgeschlossen werden darf: „Man sollte generell keine negative Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderung oder anderer Herkunft haben. Man sollte zu jedem offen sein. Dafür war der Tag sehr inspirierend.“

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