Meitingen: Neues Wohnhaus für Menschen mit Hilfebedarf

Spatenstich mit Staatsministerin Scharf: Das Dominikus-Ringeisen-Werks baut mitten in der Marktgemeinde für 33 Bewohnerinnen und Bewohner

Datum: 03. April 2023, 15:00 Uhr
Monika Schromm und Jan Liesegang (Projektsteuerung DRW), Architekt Ulli Sommersberger, stv. DRW-Vorstandsvorsitzender Michael Winter, Bürgermeister Dr. Michael Higl, Bewohner Ralph Kienzle, DRW-Regionalleiter Arnold Pfeiffer, Staatsministerin Ulrike Scharf, Simon Forster (Bendl GmbH), Bezirksrätin Annemarie Probst, Bezirksrat Dr. Johann Popp (v. l.) Bild: Nikolaus Schäffler/StMAS
Die bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf: "Dieses Projekt ist ein großer Gewinn für uns alle." Bild: Nikolaus Schäffler/StMAS
Bezirksrat Dr. Johann Popp überbrachte in Vertretung des Bezirkstagspräsidenten Martin Sailer die Förderzusage über rund 500.000 Euro. Bild: Nikolaus Schäffler/StMAS
Bürgermeister Dr. Michael Higl: "Menschen mit Behinderung sind eine Bereicherung für unser Zusammenleben in Meitingen." Bild: Nikolaus Schäffler/StMAS
Bereits seit einigen Wochen wird an der Wohneinrichtung gebaut. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant. Bild: Markus Landherr/DRW
Augsburg.tv berichtet über den Spatenstich. Bild: Markus Landherr/DRW

Meitingen / 3. April 2023 – Der Startschuss für den Neubau einer Wohnanlage für Menschen mit Hilfebedarf in Meitingen ist gefallen. Seit einigen Wochen wird bereits an dem Projekt gebaut. Der offizielle Spatenstich erfolgte Ende März im Beisein der Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Ulrike Scharf. Ende 2024 soll das Haus in der Weberstraße fertiggestellt sein, das 24 Menschen mit erworbener Hirnschädigung sowie neun Apartments im Rahmen der ambulanten Versorgung unter einem Dach vereint. Gebaut wird es vom Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW). Das DRW betreibt in Meitingen bereits eine Werkstatt für behinderte Menschen und zwei betreute Wohngruppen sowie u. a. eine Wohneinrichtung mit Förderstätte in Kloster Holzen.

Mit dem neuen Wohnangebot erhalten Klientinnen und Klienten, die bislang in der DRW-Einrichtung in Kloster Holzen leben, die Möglichkeit, künftig die Infrastruktur und Angebote der Marktgemeinde besser nutzen zu können. Auch für den Bedarf nach ambulanter Betreuung von Menschen mit Hilfebedarf im Einzugsgebiet von Meitingen wird so ein Angebot geschaffen. „Uns ist es wichtig, dass wir immer nach neuen Möglichkeiten Ausschau halten, wie Menschen mit Behinderung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben noch besser ermöglicht werden kann“, so der Leiter der DRW-Region Augsburg-Nord, Arnold Pfeiffer. „Das neue Gebäude bietet eine geschützte Rückzugsmöglichkeit und ist doch mitten im Ort. Wir sind dankbar, dass dieses Projekt so positiv von der Marktgemeinde aufgenommen wurde und sich deren Vertreterinnen und Vertreter an den Planungen aktiv beteiligt haben.“ Dem stimmte Bürgermeister Dr. Michael Higl zu: „Menschen mit Behinderung bereichern unser Zusammenleben in Meitingen. Der zentrale Standort in einem Wohngebiet unter anderem mit Eigentumswohnungen und sozialem Wohnungsbau unterstützt das gemeinschaftliche Miteinander.“

Gemeinschaftliches Wohnen für 24 Personen

Das Grundstück, auf dem die neue Wohnanlage errichtet wird, liegt im Baugebiet „Östlich der Donauwörther Straße“ in direkter Nachbarschaft von Einfamilienhäusern und Gewerbeansiedlungen. Das Wohnangebot in Form des „gemeinschaftlichen Wohnens“ für 24 Menschen mit erworbener Hirnschädigung wird sich überwiegend im Erd- und im ersten Oberschoss des in L-Form angelegten Gebäudes befinden. Die Zielgruppe sind Personen, die aufgrund einer Schädel-Hirnverletzung nach Verkehrs- oder Arbeitsunfällen, nach einem Schlaganfall, einer Gehirnblutung, einer erfolgten Reanimation nach Herz-Kreislauf-Stillstand oder wegen infektiöser Erkrankungen dauerhaft gepflegt werden müssen. Eine Gruppe von 12 Personen bewohnt je ein Geschoss. Jedem Zimmer ist ein eigenes Bad angegliedert. Außerdem gibt es ein Pflegebad im ersten Obergeschoss sowie ein Gemeinschaftsbad im Erdgeschoss. Je Geschoss sind zwei Wohn- und Esszimmer sowie eine großzügige Gruppenküche vorgesehen. Die Gesamtwohnfläche für diese Nutzung beträgt ca. 732 Quadratmeter. Die Hälfte der Wohnplätze ist für Menschen im Rollstuhl vorgesehen.

Ambulant betreutes Wohnen für neun Personen

Für ambulant betreute Klienten sind insgesamt neun Apartments geplant mit einer Gesamtwohnfläche von ca. 384 Quadratmetern. Zielgruppe für das Ambulant Betreute Wohnen (ABW) sind erwachsene Personen mit geistiger oder psychischer Behinderung sowie Personen, die von einer Behinderung bedroht sind. Sie leben weitestgehend selbstständig und werden stundenweise von Fachpersonal begleitet.
Ein Apartment findet sich im Erdgeschoss, die restlichen im zweiten Obergeschoss. Eines der Apartments im Obergeschoss ist zudem für einen Menschen im Rollstuhl geeignet. Der Zugang erfolgt über ein zentrales Treppenhaus bzw. einen Aufzug.
Der Innenhof wird geschützte und begrünte Erholungsflächen bieten. Diverse Sitznischen im östlichen Gartenbereich sind ebenso geplant. Das Haus ist an das örtliche Nahwärmenetz angeschlossen und wird mit einer Wärmepumpe ausgestattet.

Scharf: „Ein großer Gewinn“

Die geplanten Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 8,2 Millionen Euro. Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales und des Bezirks Schwaben gefördert. Die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf betonte beim Spatenstich: „Ich finde es großartig, mit welchem Engagement sich das Dominikus-Ringeisen-Werk für Menschen mit Behinderung einsetzt und wie es Menschen, die Unterstützung benötigen, Geborgenheit und eine Heimat gibt, in der sie sich entfalten können: Ein großer Gewinn für uns alle. Ich freue mich, dass wir den Bau der 24 Wohnplätze für Menschen mit erworbener Hirnschädigung mit 3,1 Millionen Euro fördern können. Inklusion hält unsere Gesellschaft und Bayern zusammen.“ Bezirksrat Dr. Johann Popp überbrachte in Vertretung des Bezirkstagspräsidenten Martin Sailer die Förderzusage für rund 500.000 Euro.

Das Dominikus-Ringeisen-Werk

In den bayerischen Regierungsbezirken Schwaben, Unterfranken und Oberbayern an über 30 Standorten begleitet das Dominikus-Ringeisen-Werk zurzeit ca. 5.000 Menschen mit einer geistigen Behinderung, mit Lernbehinderung, mit mehrfacher Behinderung, mit Sinnesbehinderung, Autismus, erworbener Hirnschädigung, psychischer Erkrankung und Menschen im Alter. Über 4.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für das Dominikus-Ringeisen-Werk tätig.

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