Offizieller Abschied in Pfaffenhausen

Die Schwestern der St. Josefskongregation Ursberg haben 128 Jahre für Menschen mit Behinderung gewirkt

Datum: 22. September 2022, 12:48 Uhr
Eine Ära geht zu Ende, die mehr als 128 Jahre lang angedauert hat: Beim offiziellen Abschied der St. Josefskongregation in Pfaffenhausen dabei waren v. l. Bürgermeister Thomas Leinauer, Generaloberin Sr. Katharina Wildenauer sowie der stellvertretende Landrat im Unterallgäu Michael Helfert.

Pfaffenhausen/22. September 2022 – Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes in der Pfarrkirche haben sich Bewohnerinnen und Bewohner der Wohneinrichtung des Dominikus-Ringeisen-Werks in Pfaffenhausen, Anwohner, Politiker und geistliche Würdenträger von den Schwestern der St. Josefskongregation verabschiedet und ihnen für ihr wertvolles Wirken an Menschen mit Behinderung gedankt. Nach 128 Jahren wurde der Konvent der St. Josefskongregation in Pfaffenhausen damit offiziell geschlossen.

„Mit dem Umzug der Schwestern geht am Ort Pfaffenhausen und für das Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) im Landkreis Unterallgäu ein jahrzehntelanges unmittelbares geistliches und ganz lebenspraktisches klösterliches Wirken zu Ende“, sagte der Gesamtleiter der DRW-Region Unterallgäu, Elmar Müller. „Dies ist ein bedeutender Einschnitt in der 128-jährigen Geschichte des Dominikus-Ringeisen-Werks in Pfaffenhausen.“

Das Jahr 1894 markiert den offiziellen Start des „Blindenheims“ in Pfaffenhausen. Bereits 1891 hatte Dominikus Ringeisen u.a. mithilfe eines Kredits der Sparkasse Pfaffenhausen das ehemalige Priesterseminar in der Regens-Rößle-Straße erworben, das freilich noch einige Zeit – mit großer Unterstützung durch die Schwestern – renoviert und umgebaut werden musste. Ein Chronist schreibt, dass die Arbeit der ersten Schwestern in Pfaffenhausen „monatelang in Putzen und Hilfsarbeiten für die Maurer“ bestanden habe. Im Februar 1894 – noch drei Jahre vor der offiziellen Gründung der St. Josefskongregation – übersiedelten schließlich die ersten 26 blinden Frauen von Ursberg nach Pfaffenhausen. Noch heute liegt der Schwerpunkt der Arbeit des Dominikus-Ringeisen-Werks am Ort auf Menschen mit Sehschädigung und Blindheit. Zuletzt lebten im Konvent Pfaffenhausen noch zwei Schwestern: Sr. Misericordia und Sr. Sara. Mit ihnen zog Pater Josef Jochem SDB nach Ursberg um, wo er am 6. Juli 2022 mit 93 Jahren verstarb.

Beim Abschiedsgottesdienst für die St. Josefskongregation dabei waren unter anderem Thomas Leinauer, Bürgermeister von Pfaffenhausen, Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ, Generaloberin der St. Josefskongregation, Michael Helfert, stellvertretender Landrat im Unterallgäu, Josef Beyrer, Pfarrer und Leiter der Pfarreiengemeinschaft Pfaffenhausen, Martin Riß, Geistlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des DRW, sowie die Pfarrer und Hausseelsorger der DRW-Wohneinrichtung in Pfaffenhausen Daniel Michael Schmitt und Franz Schmid.

Das Dominikus-Ringeisen-Werk in Pfaffenhausen begleitet 132 Menschen mit geistiger Behinderung, Blindheit oder Seebeeinträchtigung in zwei Wohneinrichtungen, einer Werkstatt für behinderte Menschen sowie einer Förderstätte in Pfaffenhausen und in Augsburg. Am Standort Pfaffenhausen arbeiten 273 Mitarbeitende. Zur DRW-Region Unterallgäu gehören ebenso das Seniorenzentrum St. Anna in Pfaffenhausen, die Wohneinrichtung St. Josef in Mindelheim sowie das Kinderhaus St. Therese in Kirchhaslach. Insgesamt engagieren sich 335 Mitarbeitende in den Einrichtungen des DRW Unterallgäu.

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