Ursberg / 14. August 2023 – Die Studierenden des Unterkurses der Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe in Ursberg beschäftigen sich im Unterricht mit dem Thema Organspende. Das Ergebnis: Sie beantragen Spenderausweise.
Für viele Menschen ist es kein Thema, mit dem man sich gerne beschäftigt, doch eine Organspende rettet Leben. Im Falle eines festgestellten Hirntods werden Spenderorgane entnommen und an einen passenden Patienten vermittelt. Die Warteliste ist allerdings lang, denn es gibt zu wenig Spendenwillige. In Deutschland können sich Menschen freiwillig als Organspender registrieren lassen. Aktuell gibt es politische Bestrebungen, die sogenannte Widerspruchslösung einzuführen. Demnach ist jeder Bürger automatisch Organspender, es sei denn, er widerspricht aktiv.
Der Unterkurs der Fachschule für Heilerziehungspflege des Dominikus-Ringeisen-Werks in Ursberg hat im Fach Religionspädagogik das Für und Wider intensiv diskutiert und sich entschieden, aktiv Verantwortung zu übernehmen. Aus den Reihen der Studierenden kam der Vorschlag, für den kompletten Kurs Organspendeausweise zu beantragen. Was viele nicht wissen: Auf dem Spenderausweis kann sowohl die Bereitschaft Organe zu spenden, wie auch die persönliche Ablehnung dokumentiert werden. Damit hilft der Ausweis in jedem Fall Rettungskräften und Ärzten, wenn schnell eine Entscheidung getroffen werden muss.
Dozent Martin Dietmaier-Koch freut sich über die Initiative der Studierenden: „Es ist schön zu sehen, wie der Unterricht einen direkten Einfluss auf das Leben unserer Studierenden haben kann. Eine derartige Resonanz hatte ich bei der Konzeption der Unterrichtsstunde nicht erwartet.“ Auch für Schulleiterin Andrea Burghard ist es ein positives Signal mit Vorbildwirkung, das die Studierenden mit ihrer Inititative aussenden: „Es ist ermutigend zu sehen, wie wir durch unseren Unterricht junge Menschen zu selbstverantwortlichem Handeln inspirieren können.“ Auch sie besitze nach der Aktion jetzt einen Spenderausweis.