Wenn eine Simulation die Bürde des Alters spüren lässt

Die Berufsfachschule Pflege in Krumbach hatte zum Tag der offenen Tür geladen

Datum: 26. Februar 2025, 14:51 Uhr
Mit dem Alterssimulationsanzug kann man körperliche Einschränkungen alter Menschen nachempfinden.
Spendenaktion beim Tag der offenen Tür: Lara Fischer, Schulleiterin Andrea Lutz, Dozentin Franziska Müller, Anna Albustin, Dozentin Nadine Münnich, Initiatorin Adriana Maurer (v. l.)
Pflegesimulator "Nursing Anne"
Martin Riß, Geistlicher Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werks mit einer VR-Brille

Krumbach / 26. Februar 2025 – Die Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) lud zum Tag der offenen Tür und präsentierte spannende Einblicke in die Ausbildung zukünftiger Pflegekräfte. Bei einer Spendenaktion, die die Auszubildende Adriana Maurer initiiert hatte, kamen rund 1.000 Euro zusammen, die in Form einer VR-Brille Menschen mit erworbener Hirnschädigung zu Gute kommen sollen. 

Ein vielseitiges Informationsangebot mit Vorträgen zu Ausbildung und Förderkonzept, interaktiven Stationen zu Blutdruck-, Puls- und Blutzuckermessung sowie eine lebensechte elektronische Pflegepuppe empfing die etwa 150 Interessierten in der seit März 2023 in Krumbach ansässigen Berufsfachschule. Sie bildet Pflegekräfte für zahlreiche Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste im Landkreis Günzburg aus. So hatten sich auch Vertreter der kooperierenden Fachklinik Ichenhausen, des Pflegedienstes Snehotta, des Kreiskrankenhauses Krumbach sowie des Therapiezentrums Burgau eingefunden. Sie nutzten die Gelegenheit, sich ein Bild der Ausbildungsstätte des Pflegenachwuchses zu machen. Schulleiterin Andrea Lutz verspricht sich viel von dieser Zusammenarbeit: „Wir legen großen Wert auf eine praxisnahe Ausbildung, die durch moderne Lehrmethoden und eine innovative Technik unterstützt wird.“

Innovatives Technik für zeitgemäßes Lernen
Dazu gehört der Pflegesimulator „Nursing Anne“, eine lebensecht gestaltete Puppe, die es den Auszubildenden ermöglicht, realitätsnah sämtliche medizinische und pflegerische Untersuchungen durchzuführen. Ebenso hatten die Besucherinnen und Besucher beim Tag der offenen Tür Gelegenheit, sich mittels eines Alterssimulationsanzug in die Lage betagter Menschen einzufühlen. Jasmin Schmid und Josefine Himmler, beide im dritten und letzten Ausbildungsjahr, erklärten: „Das eingeschränkte Sicht- und Hörvermögen in Verbindung mit den speziellen Handschuhen und dem schweren Rumpfteil lässt den Träger des Anzugs die körperlichen Einschränkungen eines alten Menschen realistisch nachempfinden. Wer das selbst ausprobiert, bringt auch in der Praxis mehr Verständnis für die Senioren auf.“  

Engagierte Schulgemeinschaft
Schulleitung und Lehrkräfte standen den ganzen Tag über für Fragen zur Verfügung und gaben Einblicke, wie praxisnah, modern und qualitativ hochwertig die Ausbildung an der Berufsfachschule gestaltet wird. Gut 130 Schüler in fünf Klassen besuchen aktuell die Berufsfachschule. Aufgrund großer Nachfrage ist die einjährige Helferausbildung sogar zweizügig. Schulleiterin Andrea Lutz sieht bei weiterhin steigender Nachfrage nach Fachpflegekräften die Möglichkeit, die dreijährige Ausbildung für Pflegefachkräfte ebenfalls in Parallelklassen zu gestalten: „Dann brauchen wir allerdings auch mehr Dozenten und Lehrpersonal.“ Landrat Hans Reichhart jun. betont die Notwendigkeit der Berufsfachschule: "Die Pflegeschule ist ein voller Erfolg. Die Verlagerung von Ursberg nach Krumbach war eine gemeinsame Anstrengung von Landkreis Günzburg und Dominikus-Ringeisen-Werk. Wir brauchen Pflegekräfte für unsere Einrichtungen, für die vielen Menschen, die Assistenz und Unterstützung benötigen. Und deshalb bin ich froh, dass wir so tolle Persönlichkeiten hier bei uns in Krumbach ausbilden."

VR-Brille für mehr Lebensqualität
Der Erlös aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf der Auszubildenden in Höhe von 923 Euro soll zum Kauf einer VR-Brille für Menschen mit erworbener Hirnschädigung im Dominikus-Ringeisen-Werk verwendet werden. Damit ist es beispielsweise möglich, virtuell an exotische Orte zu reisen, Sehenswürdigkeiten zu besuchen oder durch Städte zu gehen. „Unser Kollegium hat spontan noch einmal 100 Euro dazu gegeben“, sagte Schulleiterin Andrea Lutz, die sich sehr über die Initiative der Studierenden freut. Sie dankte zudem allen, die zum Gelingen des Tags der offenen Tür beigetragen hatten.

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