#Lichtblicke zu Weihnachten

Zu Weihnachten erzählen wir Ihnen drei #Lichtblicke, die ganz unterschiedliche Menschen im Dominikus-Ringeisen-Werk bewegt haben.

Datum: 24. Dezember 2021, 13:05 Uhr
Andreas Rehwinkel, Einrichtungsleiter in Königsbrunn, freut sich, dass Rebecca in diesem Jahr Weihnachten mit ihrer Mutter feiern kann.
Julia Minnich, Trainee aus Kloster Holzen, erzählt, warum das Sommerferienprogramm in diesem Jahr etwas ganz Besonderes war.
Alexandra aus Krumbach ist mit einem Umzug ihrem Ziel, selbstständig zu leben, ein Stück näher gekommen.

Wir feiern Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu. Ein "Lichtblick" für viele Menschen. Besonders, weil die Corona-Pandemie seit fast zwei Jahren unseren Alltag bestimmt und vieles, was gewohnt, wichtig und schön war, unmöglich macht.

Und doch gab es in dieser Zeit auch immer wieder kleine und größere "Lichtblicke" für die Menschen im Dominikus-Ringeisen-Werk. Drei dieser ganz persönlichen und bereichernden Erlebnisse möchten wir Ihnen erzählen und beginnen mit Rebecca, die in unserem heilpädagogischen Heim für Kinder und Jugendliche in Königsbrunn lebt.

Unser erster "Lichtblick" erzählt die Geschichte der neunjährigen Rebecca*, die in unserem heilpädagogischen Heim für Kinder und Jugendliche in Königsbrunn lebt. Für Einrichtungsleiter Andreas Rehwinkel und Gruppenleiterin Jupira Schmidt waren die positiven Entwicklungen in diesem Fall ein "Lichtblick" in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie.

"Rebecca begleiten wir seit drei Jahren. Leider brach ihre Mutter den Kontakt zu ihr in der Folge fast komplett ab. Rebecca und wir versuchten immer wieder sie telefonisch zu erreichen. Selten klappte es und Rebecca wurde immer wieder enttäuscht. Als dann auch noch die Telefonnummer nicht mehr funktionierte, brach für Rebecca eine Welt zusammen. Rebeccas Stimmung wechselte in dieser Zeit von Ohnmacht, Trauer, Enttäuschung zur Wut.

Durch Zufall konnten wir die neue Telefonnummer von Rebeccas Mutter herausfinden und tatsächlich wieder einen Kontakt herstellen. Oft waren es nur sehr kurze Telefonate, da Rebecca mit der Ablehnung zu kämpfen hatte. Auch dies war eine schwere Zeit, diesmal für die Mutter.

Rebecca wurde in der gesamten Zeit mit all ihren Gefühlen und Bedürfnissen bestmöglich von uns angenommen. Stets forderte sie uns mit ihren Gedanken, Gefühlen und ihrem Verhalten heraus. Wir reflektierten unsere Ansätze immer wieder in unzähligen Teamsitzungen und mit Unterstützung von Fachdiensten. Und tatsächlich konnten Rebecca und ihre Mutter ihre Beziehung stabilisieren.

Und während ihr diesen Text lest, verbringt Rebecca zum ersten Mal nach langer Zeit Weihnachten wieder gemeinsam mit ihrer Mutter. Wir freuen uns sehr über diesen 'Lichtblick' und für die beiden. Unser Ziel ist es, die Beziehung langfristig zu stabilisieren und zu halten. Es liegt noch ein gutes Stück Weg vor uns, aber das Ziel ist in Sicht."

Andreas Rehwinkel und Jupira Schmidt, Einrichtungsleitung und Gruppenleitung, Königsbrunn

*Den Namen haben wir geändert, um die Privatsphäre von Rebecca und ihrer Mutter zu schützen.

Unser zweiter "Lichtblick" kommt aus unserer Wohneinrichtung in Kloster Holzen. Ohne Corona-Pandemie wäre das Sommerprogramm der Wohngemeinschaften wahrscheinlich eine ganz normale Veranstaltung gewesen. Durch die monatelangen Einschränkungen wurde es für die Bewohnerinnen und Bewohner zu einem "Lichtblick".

"Ein wirklicher 'Lichtblick' war für uns alle das diesjährige Sommerprogramm. Erstmals seit vielen Monaten war es wieder möglich, gruppenübergreifende Angebote durchzuführen. Bewohnerinnen und Bewohner konnten sich nach langer Zeit wieder treffen und in den Arm nehmen.

Ein großes Dankeschön sagen wir den vielen Ehrenamtlichen, die am Sommerprogramm mitgewirkt und die verschiedenen Aktionen durchgeführt haben, wie das Fußball spielen mit dem Fußballverein Westendorf oder Turnstunden und Musiknachmittage. Außerdem gab es einen Discoabend, wir haben Pizza gebacken und hatten entspannte Nachmittage mit Geschichten und vieles mehr.

Dabei war bei allen Teilnehmenden die Freude über die Abwechslung und ein Aufatmen in der Pandemie zu spüren. Auch wenn diese gruppenübergreifenden Veranstaltungen leider nur für eine begrenzte Zeit möglich waren, haben wir diese Zeit und den kurzen „Lichtblick“ in der Pandemie in Kloster Holzen doch sehr abwechslungsreich und vielseitig nutzen können und Kraft für die kommende Zeit geschöpft."

Julia Minnich, Trainee in Kloster Holzen

Unser dritter "Lichtblick" kommt aus Krumbach (Schwaben). Dort lebt seit 10 Jahren Alexandra. Sie erzählt, warum ihr ein Umzug Mut macht.

"Seit einem Schlaganfall vor zehn Jahren habe ich im Haus Anselm in Krumbach eine neue Heimat gefunden. In der Wohngemeinschaft habe ich mich wohlgefühlt. Nach meiner Erkrankung musste ich vieles neu lernen und war auf Hilfe angewiesen. Mit den Jahren habe ich viele Dinge wieder neu gelernt und bin selbstständiger geworden.

 Mit der Eröffnung des Haus Amalia in Krumbach hat sich für mich eine Perspektive eröffnet: Ein eigenes Apartment mit mehr Rückzugsmöglichkeit als in der Wohngemeinschaft. Das fühlt sich jetzt für mich so an, als ob man alleine, selbstständig wohnt. Aber wenn ich Unterstützung brauche, ist jemand für mich da. Für mich ist das toll und ein persönlicher 'Lichtblick'. Mein Ziel ist es, irgendwann auch wieder ganz eigenständig zu leben.

Hündin Ella, die ihr auf dem Foto seht und die einer Mitarbeiterin gehört, kenne ich übrigens fast seit sie geboren wurde. Sie besucht mich regelmäßig und merkt sofort, wenn mir etwas fehlt oder wenn es mir nicht gut geht."

Alexandra, Krumbach

Mit diesen drei Geschichten, die vielleicht auch für Sie ein Lichtblick sein können, wünschen wir Ihnen und Ihren Familien frohe und gesegnete Weihnachten 2021.

Beitrag teilen:

Weitere Beiträge

Lesen Sie weitere spannende Beitrage aus dem DRW