Unterthürheim/Ursberg / 31. August 2022 – Dass der Verkauf von selbstgenähten, selbstgestrickten und gebastelten Unikaten des Kreativstammtischs beim Ostermarkt in Pfaffenhofen gut ankommt, davon sind die fleißigen Damen aus der Großgemeinde Buttenwiesen ausgegangen. Dass jedoch für die Opfer des Ukrainekonfliktes eine derart stolze Summe überreicht werden konnte, das war dann für alle Beteiligten eine große Überraschung.
Der Kreativstammtisch in Unterthürheim, der 2019 ins Leben gerufen wurde, ist immer wieder aktiv und unterstützt Hilfsprojekte und Menschen, die Hilfe benötigen. So auch zu Beginn der Corona-Pandemie: Genäht wurden Masken für das Dominikus-Ringeisen-Werk am Standort in Kloster Holzen. Im Frühjahr diesen Jahres waren nun über einige Wochen hinweg viele fleißige Hände zugange, um unter anderem Leseknochen, Yogakissen, Utensilos Zirbenholzkissen zu nähen, Socken zu stricken, alte Fenster zu verzieren, Kerzen zu gestalten. Der Marktstand auf dem Ostermarkt in Pfaffenhofen konnte damit reichlich bestückt werden und so kam ein Betrag von 3.000 Euro an Spendengeldern zusammen! „Wir wollten direkt die geflüchteten ukrainischen Menschen in unserer Umgebung unterstützen und wissen, wo und wie das Geld eingesetzt und verwendet wird“, so Carolin Egger vom Kreativstammtisch. Nachdem den Unterthürheimerinnen bekannt war, dass in Ursberg aus der Ukraine evakuierte Kinder und Jugendliche mit Behinderung aufgenommen wurden, war schnell der Verwendungszweck beschlossen.
Bei dem Besuch im Dominikus-Ringeisen-Werk, einem kirchlichen Träger von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, wurde nicht nur die tolle Spendensumme im Rahmen einer symbolischen Scheckübergabe übertragen, es wurden auch viele Einblicke in die Arbeit mit Menschen mit Handicap, deren Wohnformen, die verschiedensten Einrichtungen und Werkstätten gewonnen. Peter Kapfer, ein „Mann der ersten Stunde“ – nicht nur wenn es um Flüchtlingsarbeit geht – konnte über die Wohn- und Pflegesituation der ukrainischen Menschen mit Behinderung, aber auch über die Arbeits- und Beschäftigungsweisen von vornehmlich geflüchteten ukrainischen Frauen ohne Behinderung berichten. Sowohl für die Spenderinnen als auch für das Dominikus-Ringeisen-Werk war dies ein sehr informativer und sinnstiftender Vormittag. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass diese großartige Unterstützung den jungen Menschen aus der Ukraine zugutekommen konnte. Verwendet wird die Spendensumme, um dringend benötigte Hilfsmittel, zum Beispiel ein persönlich auf die Behinderung zugeschnittener Rollstuhl, anzuschaffen.
Ein „Tagebuch der Evakuierung“ des ukrainischen Waisenhauses und einen weiterführenden Artikel gibt es in den beiden letzten Ausgaben von GEMEINSAM news: DRW - Gemeinsam | Information, Nachrichten, Wissenwertes